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  • Текст песни Orplid - Das Schicksal

    Исполнитель: Orplid
    Название песни: Das Schicksal
    Дата добавления: 16.06.2016 | 09:22:40
    Просмотров: 16
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    Das Schicksal

    Als von des Friedens heilgen Talen,
    Wo sich die Liebe Kränze wand,
    Hinüber zu den Göttermahlen
    Des goldnen Alters Zauber schwand,
    Als nun des Schicksals ehrne Rechte,
    Die große Meisterin, die Not,
    Dem übermächtigen Geschlechte
    Den langen, bittern Kampf gebot;

    Da sprang er aus der Mutter Wiege,
    Da fand er sie, die schöne Spur
    Zu seiner Tugend schwerem Siege,
    Der Sohn der heiligen Natur;
    Der hohen Geister höchste Gabe,
    Der Tugend Löwenkraft begann
    Im Siege, den ein Götterknabe
    Den Ungeheuern abgewann.

    Es kann die Lust der goldnen Ernte
    Im Sonnenbrande nur gedeihn;
    Und nur in seinem Blute lernte
    Der Kämpfer, frei und stolz zu sein;
    Triumph! die Paradiese schwanden,
    Wie Flammen aus der Wolke Schoß,
    Wie Sonnen aus dem Chaos, wanden
    Aus Stürmen sich Heroën los.

    Der Not ist jede Lust entsprossen,
    Und unter Schmerzen nur gedeiht
    Das Liebste, was mein Herz genossen,
    Der holde Reiz der Menschlichkeit;
    So stieg, in tiefer Flut erzogen,
    Wohin kein sterblich Auge sah,
    Still lächelnd aus den schwarzen Wogen
    In stolzer Blüte Cypria.

    Durch Not vereiniget, beschwuren
    Vom Jugendtraume süß berauscht
    Den Todesbund die Dioskuren,
    Und Schwert und Lanze ward getauscht;
    In ihres Herzens Jubel eilten
    Sie, wie ein Adlerpaar, zum Streit,
    Wie Löwen ihre Beute, teilten
    Die Liebenden Unsterblichkeit.-

    Die Klagen lehrt die Not verachten,
    Beschämt und ruhmlos läßt sie nicht
    Die Kraft der Jünglinge verschmachten,
    Gibt Mut der Brust, dem Geiste Licht;
    Der Greise Faust verjüngt sie wieder;
    Sie kommt, wie Gottes Blitz, heran,
    Und trümmert Felsenberge nieder,
    Und wallt auf Riesen ihre Bahn.

    Mit ihrem heilgen Wetterschlage,
    Mit Unerbittlichkeit vollbringt
    Die Not an Einem großen Tage,
    Was kaum Jahrhunderten gelingt;
    Und wenn in ihren Ungewittern
    Selbst ein Elysium vergeht,
    Und Welten ihrem Donner zittern -
    Was groß und göttlich ist, besteht.-

    O du, Gespielin der Kolossen,
    O weise, zürnende Natur,
    Was je ein Riesenherz beschlossen,
    Es keimt' in deiner Schule nur.
    Wohl ist Arkadien entflohen;
    Des Lebens beßre Frucht gedeiht
    Durch sie, die Mutter der Heroen,
    Die eherne Notwendigkeit. -

    Für meines Lebens goldnen Morgen
    Sei Dank, o Pepromene, dir!
    Ein Saitenspiel und süße Sorgen
    Und Träum' und Tränen gabst du mir;
    Die Flammen und die Stürme schonten
    Mein jugendlich Elysium,
    Und Ruh und stille Liebe thronten
    In meines Herzens Heiligtum.

    Es reife von des Mittags Flamme,
    Es reife nun vom Kampf und Schmerz
    Die Blüt am grenzenlosen Stamme,
    Wie Sprosse Gottes, dieses Herz!
    Beflügelt von dem Sturm, erschwinge
    Mein Geist des Lebens höchste Lust,
    Der Tugend Siegeslust verjünge
    Bei kargem Glücke mir die Brust!

    Im heiligsten der Stürme falle
    Zusammen meine Kerkerwand,
    Und herrlicher und freier walle
    Mein Geist ins unbekannte Land!
    Hier blutet oft der Adler Schwinge;
    Auch drüben warte Kampf und Schmerz!
    Bis an der Sonnen letzte ringe,
    Genährt vom Siege, dieses Herz.

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