Zog Nit Keynmol (Yiddish)
zog nit keyn mol, az du geyst dem letstn veg,
khotsh himlen blayene farshteln bloye teg.
kumen vet nokh undzer oysgebenkte sho,
s'vet a poyk ton undzer trot: mir zaynen do!
fun grinem palmenland biz vaysn land fun shney,
mir kumen on mit undzer payn, mit undzer vey,
un vu gefaln iz a shprits fun undzer blut,
shprotsn vet dort undzer gvure, undzer mut!
s'vet di morgnzun bagildn undz dem haynt,
un der nekht vet farshvindn mit dem faynt,
nor oyb farzamen vet di zun in der kayor –
vi a parol zol geyn dos lid fun dor tsu dor.
dos lid geshribn iz mit blut, un nit mit blay,
s'iz nit keyn lidl fun a foygl oyf der fray,
dos hot a folk tsvishn falndike vent
dos lid gezungen mit naganes in di hent.
to zog nit keyn mol, az du geyst dem letstn veg,
khotsh himlen blayene farshteln bloye teg.
kumen vet nokh undzer oysgebenkte sho –
es vet a poyk ton undzer trot: mir zaynen do!
Sage nie, du gehst den allerletzten Weg,
wenn Gewitter auch das Blau vom Himmel fegt.
Die ersehnte Stunde kommt, sie ist schon nah,
dröhnen werden unsre Schritte, wir sind da!
Vom grünen Palmenland bis weit zum Land voll Schnee
kommen wir mit unsrer Pein, mit unserm Weh.
Und wohin ein Tropfen fiel von unserm Blut,
sprießen für uns neue Kräfte, neuer Mut.
Der Tag wird golden, wenn erst Morgensonne scheint,
und die schwarze Nacht verschwindet mit dem Feind.
Und zögert auch die Sonne noch am Horizont,
ist unser Lied dafür Gewißheit, daß sie kommt.
Das Lied, wir schrieben es mit Blut und
nicht mit Blei, das ist kein Lied von einem Vogel froh und frei.
Es hat ein Volk gestanden zwischen Rauch und Brand,
das Lied gesungen, mit den Waffen in der Hand.
Drum sage nie, du gehst den allerletzten Weg,
wenn Gewitter auch das Blau vom Himmel fegt.
Die ersehnte Stunde kommt, sie ist schon nah,
dröhnen werden unsre Schritte, wir sind da!